Definition Gewalt

Gewalt hat nicht nur mit den Empfindungen der Frau zu tun, sondern sie ist auch präsent, wenn sie nicht als solche erkannt ist. Viele Gewaltakte sind mittlerweile normalisiert und in der Gesellschaft verankert. 

 

Erniedrigungen wie «Jetzt stellen sie sich nicht so an!» sind nicht nur bei Frauen unter der Geburt absolut grenzüberschreitend, sondern auch im Alltag. Das Beispiel im Artikel zeigt aber wunderbar, wie normalisiert psychische Gewalt in der Gesellschaft ist und wie wichtig es ist, dass ein Dialog darum entsteht.  Auch psychische Gewalt kann schwerwiegende Folgen haben auf die seelische Gesundheit der Frau und das Familienleben haben. Das Erleben von Gewalt unter der Geburt kann eine spätere Traumatisierung zur Folge habe, muss jedoch nicht in jedem Fall dazu führen und wird auch nicht immer von den Betroffenen und den mit involvierten Personen  als solche erkannt.   

 

So schliesst die WHO (http://apps.who.int/iris/bitstream/10665/134588/22/WHO_RHR_14.23_ger.pdf?ua=1) Demütigungen und verbale Beleidigungen in die Definition von Gewalt in der Geburtshilfe mit ein. Laut WHO hat jede Frau das Recht darauf ohne Geringschätzung, Missachtung und Gewalt ihre Schwangerschaft und Geburt zu erleben unabhängig ihrer Herkunft, ihres sozialen Status oder ihrer Vorstellungen. Gewalt ist nicht ein Problem das Frauen in Westeuropa betrifft, sondern es ist ein weltweites Problem, das alle Frauen unabhängig von ihren ideellen Vorstellungen einer Geburt betrifft.